Fränkisches Bundesligateam vom Pech verfolgt
Das fränkische Turnprojekt in der 3. Bundesliga ist vom Pech verfolgt und kann die zahlreichen Ausfälle nicht kompensieren. Somit führt der Weg nach dem Abstieg nun in die Regionalliga.
Die gesamte Saison in der 3. Bundesliga der Deutschen Turnliga verliefen für die fränkische Turnkooperation des TSV 08 Kulmbach zusammen mit der TG Veitshöchheim alles andere als glücklich. Schon vor dem ersten Wettkampf in Hannover musste man aufgrund einer Verletzung den langfristigen Ausfall der 08-Spitzenturnerin Stephanie Galler verkraften und auch eine sehr starke Veitshöchheimer Turnerin musste aus gesundheitlichen Gründen die ganze Saison absagen. Nach dem ersten Wettkampftag, als man aus eigener Kraft noch den Klassenerhalt schaffen konnte, gab es die dritte Hiobsbotschaft. Die spanische Nationalturnerin, die die Mannschaft verstärken sollte beendete ihre Kariere und somit stand man als einziges Bundesligateam ohne starke ausländische Gastturnerin da.
Trotzdem fuhr das von der erfahrenen Maxi Roßberg angeführte Team optimistisch zum zweiten Wettkampf nach Stuttgart. Die Mädchen nutzen das Wochenende vor allem um im Kunstturnforum und der Scharrena unvergessliche Trainingseinheiten zusammen mit den Olympiastars, wie Elisabeth Seitz und Jessica Lopez zu absolvieren. Im Wettkampf zeigte das ganze Team eine tolle Einstellung und gab nie auf, am Ende war es knapper als gedacht zum vorletzten Platz, der für das Erreichen der Relegation ausgereicht hätte. Neben der souveränen Maxi Roßberg zeigte Theresa Martin mit ihrem sensationellen Tsukahara über dem Sprungtisch ihre Extraklasse an diesem Gerät. Nach diesem tollen Auftritt keimte Hoffnung auf doch noch beim letzten Saisonwettkampf den vorletzten Platz und somit die Relegation zu erreichen. Doch zu den sieben (!) bis dahin schon aus verschiedenen Gründen ausgefallenen Turnerinnen kamen in der Woche vor dem Wettkampf noch vier weitere Mädchen, die ihren Start absagen mussten. Somit standen von ursprünglichen 15er Kader beim Abschluss in Ludwigsburg gerade noch die erforderlichen fünf Turnerinnen auf der Startliste. Trotz des nun sicheren Abstiegs im Kopf zeigten die zwei Veitshöchheimer und drei Kulmbacher Mädchen in ihren Übungen wie sehr sie diesen Sport lieben und verabschiedeten sich mehr als würdevoll aus der 3. Bundesliga. Aus Kulmbacher Sicht zeigte Annelie Lorz ihre außergewöhnliche Sprungkraft an Sprung und Boden. Ein erfolgreiches Bundesligadebut zeigte die erst fünfzehnjährige Franziska Schmidt, die innerhalb von einer Woche ihre Übungen trainierte und zusammenstellte um spontan einzuspringen und der Mannschaft zu helfen. Franzi landete auf einem tollen 25. Platz in der Einzelwertung und turnte eine neue Punktbestmarke. Noch besser lief es bei ihrem vorerst letzten Bundesligaauftritt für Maxi Roßberg. Schon am Boden zeigte die ihre grandiose Ausstrahlung und auch an Sprung, Stufenbarren und Balken zeigte sie Topleistungen und belegte einen nie erwarteten 20. Platz in der Einzelwertung. Für die Mannschaft stand nach Platz 7 und zweimal Platz 8 auch in der Abschlusstabelle nur der 8 und letzte Platz und somit der direkte Abstieg in die Regionalliga fest. Trotz der vielen negativen Eindrücke, wird die tolle und herzliche Zusammenarbeit der Trainer aus Kulmbach und Veitshöchheim und der Zusammenhalt der Turnerinnen aus beiden Lagern lange in Erinnerung bleiben. Gleiches gilt für die unvergesslichen Begegnungen und Trainingseinheiten mit Weltstars des Turnens.
BILD v.l. Katharina Krug (TGV), Annelie Lorz, Maxi Roßberg, Franziska Schmidt, Marianna Krug (TGV) mit den Nachwuchsturnerinnen (Lea und Jule)